In meinem Leben drehte sich von klein auf alles um Pferde, Ponys und Esel.
Ab dem Alter von 7 Jahren nahm ich regelmäßig Reitunterricht in der klassischen Reitweisen. Mit 12 Jahren nahm ich mit meinem Arabo-Halflinger an Orientierungsritten in Sachsen und Bayern teil.
Als Jugendliche rückte dann der Reitsport mehr und mehr in den Focus. Ich konnte von der Stalluft nie genug bekommen. Meine Woche war ausgefüllt mit Unterricht in Dressur und Springen und am Wochende standen Ausritte an.
Höher - schneller - weiter - war damals meine Devise!
Ich nahm an rasanten Fuchsjagden teil und startete auch auf kleineren Turnieren. Anfangs noch in der englischen- und später in der Westernreitweise. Über das Wohl der Pferde machte ich mir damals noch keine all zu großen Gedanken.
Als mein Halbblutwallach Charly nach 7 Jahren in Pensionshaltung an allergischen Asthma erkrankte, beschlossen wir wieder die Pferdehaltung in Eigenregie zu betreiben. Nur so konnten wir die Haltungsbedingungen speziell auf die besonderen Bedürfnisse seiner Krankheit anpassen. So gründeten mein Vater Manfred mit mir zusammen im Januar 2001 die KA(tja)MA(nfred) RANCH am Rand unserer Heimatstadt Reichenbach.
Hier fand nun langsam ein Umdenken in mir statt. Die Haltung und die Versorgung unserer wachsenden Anzahl an Pferden und Ponys stand nun im Vordergrund.
Ich arbeitete die Pferde nun immer öfter frei vom Boden. Die Longierpeitsche tauschte ich immer öfter gegen ein Arbeitsseil und begann über Position, Reaktion und Körpersprache mit den Pferden zu komunizieren. Viele Probleme lösten sich von da an in Luft auf. Über diese Art der Kommunikation bekam ich eine ganz neue Beziehung zu unseren Pferden.
Oft saß ich tagelang an unseren Koppeln und beobachtete wie neue Pferde von der Herde integiert wurden, wie Stuten ihre Fohlen erzogen, wie die Hengste miteinander raufen.
Ich verstand ihre Mimik und Gestik immer besser und auch die Regeln und Gesetze der Herde/Familie.
2007 begann ich bei Trainerin Yvonne Steinbock mit meinen Pferden an Woche nendkurse teil zu nehmen. Bei ihr lernte ich vieles über feines Signalreiten und verstand die Zusammenhänge der Biomechanik endlich auch vom Sattel aus besser. Ich fand ich für mich über die Jahre einem Weg zwischen den Reitweisen, den ich immer für mich gesucht hatte. Einen Weg der ohne diverse Zwangsmittel auskommt und über gesunde Gymnastizierung und faire, feine Hilfengebung funktioniert.